Es ist mal wieder soweit: die Weihnachtszeit steht bevor. Dieses Rezept für Honigkuchen oder Lebkuchen ist für mich ein unmissverständliches Indiz dafür und Anlass, dir diesen Klassiker in einer neuen Variante vorzustellen.
Honigkuchen löst bei mir Glücksgefühle und Kindheitserinnerungen aus. Kerzen auf dem Tisch, Kuchen ausnahmsweise schon zum Frühstück, solche Dinge. Es erinnert an Weihnachtsferien, Winterwetter und Gemütlichkeit. Dazu heißer Kakao. Absolutes Soulfood!
Was ist der Unterschied zwischen Honigkuchen und Lebkuchen?
Hier ist die Antwort einfach: es gibt keinen. Die einen nennen es Honigkuchen, die anderen Lebkuchen, Pfefferkuchen oder auch Printen. Alles meint ein und dasselbe Gebäck aus Honig, Mehl und Gewürzen. Honigkuchen gibt es in der Form, wie wir es heute kennen, in etwa seit dem 15. Jahrhundert und soll nicht in etwa in Nürnberg, sondern in Belgien seinen Ursprung haben (wobei die Nürnberger dem wahrscheinlich nicht zustimmen würden 😉 ). Im Vorfeld habe ich einige alte Honigkuchen-Rezepte durchstöbert, wovon es unheimlich viele gibt. Ursprünglich wurde der Honig- bzw. Lebkuchenteig mit Triebmitteln wie Pottasche oder Hirschhornsalz gebacken, weshalb der Teig bis zu mehreren Monaten ruhen musste. Damit Pottasche lockernd wirken kann, braucht es Säure und diese widerum bildet sich erst bei einer längeren Teigreifung. Ich habe in meinem Honigkuchenrezept ebenfalls Hirschhornsalz verwendet, ohne dem Teig eine lange Reifezeit zu gönnen. Hirschhornsalz gibt diesen einzigartigen leicht lakritzartigen Geschmack. Für die auflockernde Wirkung halten in diesem Rezept Backpulver und Natron her.
In einigen Honigkuchen-Rezepten wird anstatt Honig oder Zucker nur Rübensirup benutzt, was den Kuchen umso dunkler macht, andere verwenden nur Zucker oder nur Honig. Auch die Wahl der Mehlsorte ist relativ variabel, meist jedoch wird in klassischen Rezepten Weizenmehl verwendet. Du siehst, viele Wege führen zum Ziel. Bei mir wurde es eine Mischung aus allem und noch ein paar Besonderheiten wie Kakao, Mandeln und Muscovadozucker für eine malzige Note kamen dazu. Das Ergebnis ist ein würziger, saftiger Honigkuchen, hervorragend zu Tee oder Kaffee, vielleicht noch mit etwas Butter bestrichen oder mit Ahornsirup beträufelt. Schwärm! “Super lecker” lobt meine Familie meine gelungenen Honigkuchen. Tatsächlich aber sind Honigkuchen so easy herzustellen, dass sie wirklich jeder backen kann. Bevor du dieses Jahr also zu den abgepackten Honigkuchen im Supermarkt greifst, back dir deinen Honigkuchen lieber selber. Es schmeckt einfach so viel besser, ist ganz leicht und du weißt genau was drin steckt.
Wie macht man Honigkuchen?
Honig- bzw. Lebkuchen sind denkbar einfach zu backen. Im Prinzip werden schlicht und einfach diverse Zutaten vermengt. Kein Hexenwerk. Wichtig ist lediglich, den Zucker gut aufzulösen und alle Zutaten, insbesondere die flüssigen, gut miteinander zu verrühren. Es ist außerdem ratsam, die trockenen Zutaten separat in einer Rührschüssel anzumischen, so lassen sich Klümpchen vermeiden und Backpulver und Natron können sich gut verteilen. Nach Ablauf der Backzeit solltest du immer die Stäbchenprobe machen und sichergehen, dass kein feuchter Teig mehr am Stäbchen klebt. Lass den Honigkuchen lieber noch 5 bis 10 Minuten weiterbacken, wenn du unsicher bist. Viel Spaß beim Ausprobieren und Nachmachen!
Steht dir der Sinn eher nach etwas weniger weihnachtlichem Gebäck? Dann sind vielleicht die Schokocookies mit Sesam was für dich.
Hier das Rezept für Honigkuchen oder Lebkuchen:
Rezept für Honigkuchen oder Lebkuchen
Für ein Blech bzw. 60 Stücke
Zutaten:
- 360 g Honig
- 225 g Rohrzucker
- 200 g Muscovadozucker
- 75 g Rübensirup
- 125 g Öl
- 50 ml Wasser
- 2 g Hirschhornsalz
- 100 g Mandeln
- 100 g gemahlene Mandeln
- 480 g Mehl (jeweils zur Hälfte Weizenmehl und Roggenmehl)
- 1 Päckchen Backpulver
- 1/2 TL Natron
- 1 EL Lebkuchengewürz
- 25 g Kakao
- Salz
- 1/2 TL Ingwer
- 1 Msp. gemahlene Nelken
- 300 ml Milch
- 2 Eier + 1 Eiweiß
Zubereitung:
- Das Eiweiß mit Wasser mixen und mit Honig, Zucker, Muscovadozucker, Rübensirup und Öl unter Rühren erhitzen bis sich der Zucker gelöst hat. Alles leicht abkühlen lassen.
- Den Ofen auf 200° vorheizen. Das Hirschhornsalz in 2 EL Wassser auflösen.
- Die Mandeln grob hacken und mit den gemahlenen Mandeln, beiden Mehlsorgen, Backpulver, Kakao, Lebkuchengewürz, einer Prise Salz, Natron, Ingwer und Nelken mischen. Das Ganze zusammen mit dem Hirschhornsalz, Milch und den Eiern nacheinander in die Honig-Zucker-Mischung rühren.
- Die Masse gleichmäßig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Auf der mittleren Schiene 40 Minuten backen. Abkühlen lassen und in Stücke schneiden.
Rezept für Honigkuchen oder Lebkuchen
Zutaten
- 360 g Honig
- 225 g Rohrzucker
- 200 g Muscovadozucker
- 75 g Rübensirup
- 125 g Öl
- 50 ml Wasser
- 2 g Hirschhornsalz
- 100 g Mandeln
- 100 g gemahlene Mandeln
- 480 g Mehl je zur Hälfte Weizenmehl und Roggenmehl
- 1 Päckchen Backpulver
- ½ TL Natron
- 1 EL Lebkuchengewürz
- 25 g Kakao
- Salz
- ½ TL Ingwer
- 1 Msp. gemahlene Nelken
- 300 ml Milch
- 2 Eier + 1 Eiweiß
Anleitungen
- Das Eiweiß mit Wasser mixen und mit Honig, Zucker, Muscovadozucker, Rübensirup und Öl unter Rühren erhitzen bis sich der Zucker gelöst hat. Alles leicht abkühlen lassen.
- Den Ofen auf 200° vorheizen. Das Hirschhornsalz in 2 EL Wassser auflösen.
- Die Mandeln grob hacken und mit den gemahlenen Mandeln, beiden Mehlsorgen, Backpulver, Kakao, Lebkuchengewürz, einer Prise Salz, Natron, Ingwer und Nelken mischen. Das Ganze zusammen mit dem Hirschhornsalz, Milch und den Eiern nacheinander in die Honig-Zucker-Mischung rühren.
- Die Masse gleichmäßig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Auf der mittleren Schiene 40 Minuten backen. Abkühlen lassen und in Stücke schneiden.
5 Kommentare
Zungenspitzengefühl
19. November 2020 at 11:24Ich wusste gar nicht, dass Lebkuchen und Honigkuchen das gleiche ist! Dein Rezept klingt jedenfalls sehr lecker. Auch die Hintergründe und Fakten die du beschreibst gefallen mir gut 🙂 LG Luisa von zungenspitzengefuehl.com
Britta
19. November 2020 at 12:19Vielen Dank liebe Luisa. Ehrlich gesagt dachte ich auch immer Pfefferkuchen, Lebkuchen, Honigkuchen etc. wären unterschiedliche Gebäcke, bis ich für dieses Rezept recherchiert habe 😉 . Wenn du das Rezept einmal ausprobieren solltest wäre ich gespannt auf dein Urteil 🙂 . Liebste Grüße
ashok
12. Juli 2021 at 6:23Thanks For Sharing this amazing recipe. My family loved it. I will be sharing this recipe with my friends. Hope the will like it.
Britta
12. Juli 2021 at 7:45Thank you for your feedback, I’m really happy about that 🙂 .