Reisen

Zwischen Kultur und Strand: FamilienUrlaub am Gardasee

Moniga del Garda – Italien

Als wir Freunden und Familie von unseren Plänen erzählten, im Sommer unseren Familienurlaub am Gardasee machen zu wollen, bewegten sich die Reaktionen eher im Bereich zwischen Belustigung und Erschrecken. Damals waren unsere zwei Kinder gerade zwei und fünf Jahre alt und ich im siebten Monat schwanger, was bei vielen offenbar Skepsis hervorrief, auch weil der Gardasee für uns Norddeutsche nicht gerade um die Ecke liegt. Zugegeben, etwas mulmig war mir schon – so eine Tour kann mit kleinen Kindern schon wahnsinnig nervenzehrend werden, aber die Vorfreude auf meine allererste Italienreise überwog deutlich. Offenbar bin ich damit nicht alleine: Das kinderfreundliche Land an der Adria, insbesondere der Gardasee, ist seit Jahrzehnten eines der beliebtesten Urlaubsziele für deutsche und österreichische Familien. Also los.

Residence il Gabbiano Reisebericht Gardasee Italien

Die Anreise nach Moniga del Garda

Wir starten kurz nach Mitternacht, alle vier bester Laune, schließlich ist schon so ein nächtliches Aufbrechen irgendwie spannend, und kommen zügig bis München. Also, das flutscht doch phantastisch. Und dann geht nichts mehr. Die Mittagssonne brennt und wir bewegen uns maximal zentimeterweise vorwärts. A never ending Stau, der uns schließlich erst gegen 20 Uhr – und damit nach über 18 Stunden Fahrt – in dem kleinen Badeort Moniga del Garda am Südwestufer des Gardasees ankommen lässt.

Eine Ferienanlage – ist das was für uns?

Seit wir Eltern sind wissen wir Ferienhäuser zu schätzen. Für die Flexibilität und Unabhängigkeit, die mir ein Ferienhaus bietet zahle ich gerne mit der Notwendigkeit, selber zu kochen und zu putzen. Ich möchte den Ort entdecken und kennenlernen. Die Urlaube, die auf essen, schlafen und lesen am Pool basierten gab es in der Vergangenheit auch, sind aber nichts, was mich heute noch mal locken würde. Ich gebe zu, dass ich schon ein bisschen kritisch war, ob wir uns in einer Ferienanlage mit vielen Menschen und Animationsteam wohlfühlen würden. Aber ein unumstößliches Gesetz lautet: Sind die Kinder zufrieden, haben auch die Eltern eine gute Zeit.

Wir wohnen in dem hübschen und gepflegten Feriendorf Residence il Gabbiano, das in einem riesigen 6 Hektar großen Park mit Tennis- und Spielplatz sowie zwei Pools, davon einer mit Kinderbecken und Rutsche, liegt. Für die Gäste stehen insgesamt 45 Ferienwohnungen und frei stehende Ferienhäuser für jeweils zwei bis sechs Personen zur Verfügung. Für die Kleinen gibt es einen Miniclub, wo freundliche, immer gut gelaunte internationale Betreuer/Innen zum Beispiel zum Malen, Tanzen oder Volleyballspielen einladen, außerdem einen kleinen hauseigenen Bauernhof, auf dem Schweine, Schafe, Ziegen und Ponys leben. Für unsere Kinder ist der tägliche Gang zu den Tieren ein Muss. Auf den Ponys darf sogar hin und wieder ein kleiner Ausritt unternommen werden. Hier lässt es sich gerade als Familie phantastisch urlauben. Es fehlt an nichts: Hochstuhl und Treppengitter in der Wohnung, Pflaster an der Rezeption, Waschmaschine und Lieferservice vom hauseigenen Restaurant. Da sich das Anwesen über ein so großes Grundstück erstreckt, können wir problemlos Ruhe tanken. Keine Spur von überlaufener Ferienanlage – und das in der Hauptsaison.

Italienischer Sommer

Die italienische Hitze trifft mich naives Nordlicht mit voller Härte. Kein Tag unter 30 Grad – vermutlich nicht anders zu erwarten im Juni. Dazu eine gefühlte Luftfeuchtigkeit von 90 % und nur wenig Abkühlung in der Nacht. Mir macht das zu schaffen, den Kindern erstaunlicherweise kaum. Sie schlafen problemlos ein und durch, flitzen am Tag von einer Beschäftigung zur nächsten, während ich immer auf der Suche nach ein bisschen Schatten bin. Die grün angelegte Residence il Gabbiano kommt mir da gücklicherweise entgegen: viele Zypressen, Olivenbäume und Palmen, was offenbar auch die Eidechsen zu schätzen wissen, die wir immer wieder träge unter einem Busch entdecken.

Entspannung von alleine

Wenn Kinder einen großen Pool mit Rutsche direkt vor der Haustür haben, liegt es auf der Hand, wo sie ihre Zeit verbringen wollen. Und auch wir Großen sind glücklich über etwas Abkühlung. Also splitten wir unsere Tage auf – vormittags Pool, am Nachmittag unternehmen wir etwas in der Umgebung. Perfekt für uns, um den Stress des Alltags abzuschütteln. Im ca. 2 km entfernten mittelaltrlichen Ortskern des Dorfes Moniga del Garda bestaunen wir historische Kirchen und decken uns ein mit Parmesan und Antipasti, das wir uns abends auf der Terrasse in der Abendsonne schmecken lassen.

Die Halbinsel Sirmione

Die Nachmittage verbringen wir überwiegend an einem der vielen pieksauberen Kiesstrände, die zu den schönsten des Gardasee-Westufers zählen. Jeder Strandabschnitt ist mit Liegestühlen gesäumt. Es gibt Toiletten und Umkleideräume, Badestege, Cafés und Eisverkäufer. Wir planschen in glasklarem Wasser, die Ausläufer der Alpen hinter uns am Horizont. Aber so schön die Strandnachmittage auch sind, nach ein paar Tagen brauchen wir doch ein bisschen Abwechslung. Wir fahren deshalb auf die Halbinsel Sirmione, an deren Spitze die Ruinen einer antiken römischen Villenanlage mit dem wunderbaren Namen “Grotten des Catull” liegen. Dummerweise übersehen wir den richtigen Weg und suchen am Ufer der Felsen nach einer Möglichkeit, zu den Ruinen hinaufzukommen. Das Wasser ist glasklar, türkis, traumhaft schön – nur wird es immer tiefer und auch uns dämmert irgendwann: es kann nicht sein, dass die Ruinen nur schwimmend zu erreichen sind. Wir kehren also um und finden schließlich auch die Hinweisschilder, die uns hinauf zu den Grotten führen. Den Irrgang im herrlich warmen Wasser des traumhaft klaren Gardasees entlang der Felsen möchten wir allerdings nicht missen.

Sirmione Gardasee Grotten Reisebericht

Wir wandern auf den verwitterten Stufen der historischen Anlage, versuchen uns auszumalen, wie es sich hier lebte vor 2.000 Jahren und ob die Menschen damals wohl denselben Ausblick hatten, in den wir nun versinken dürfen: türkis schimmerndes Wasser, ein paar Boote schaukeln schaukeln träge und ganz hinten erheben sich im Norden gewaltige Bergmassive.

Grotten des Catull Sirmione Reisebericht Gardasee Italien

Ein Bummel durch Salò

Am nächsten Abend fahren wir ins 12 km entfernte Salò. Salò ist eine eher schickere typisch italienische Kleinstadt in deren Zentrum sich viele Boutiquen bekannter italienischer Designer befinden. Wir schlendern mit einem Eis in der Hand die Uferpromenade entlang, bestaunen die Villa Laurin und den Dom Santa Maria Annunziata auf der Piazza und essen hervorragende Pizza mit einem traumhaften Blick auf den See und die schmale Bucht. Ein Kontrastprogramm zu dem eher beschaulichen und unaufgeregten Badeörtchen Moniga.

Eine gute Adresse für entspannten Familienurlaub

Die Residence il Gabbiano ist ein optimaler Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung. Hätten wir mehr Zeit gehabt, hätte ich supergerne noch eine kleine Rundreise gemacht, das hübsche Hinterland erkundet und auch Venedig und Mailand besucht. Beide Städte sind von Moniga del Garda in unter 2 Stunden zu erreichen. Außerdem gibt es im Gebiet des südlichen Gardasees zahlreiche Radwege, die durch Wälder, Weinberge und entlang des Sees führen. An der Rezeption der Residence il Gabbiano ist das Personal gerne behilflich, passende Räder zu mieten.

Apropos… wenn du gerne Fahrradtouren unternimmst, es dich aber eher in den Norden zieht, dann könnte der Slachtedijk in Friesland das Richtige für dich sein. Dazu findest du etwas in diesem Beitrag über die Kraak van van Dam.

Insgesamt bieten die Residence il Gabbiano und der Gardasee alles, was man sich für einen entspannten Familienurlaub wünscht: Strand, sauberes Wasser, Kultur, Kulinarik, Bauernhoftiere und Animation. Für jeden ist etwas dabei. Ich habe jedenfalls beim Schreiben dieses Artikels direkt wieder Lust auf eine Reise nach Italien bekommen und war bestimmt nicht das letzte Mal am Gardasee.

Il Gabbiano Park Residence, Via Dei Casali 12, 25080 Moniga del Garda BS, Italien

Einige der hier gezeigten Fotos wurden mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Alle Rechte liegen beim jeweiligen Urheber.

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