Ein richtiger Klassiker ist dieses Rezept für Aprikosen-Hefezopf mit Marzipan. Für den einen ist er fest verankert mit Kindheits-Osterfesten, mit proppevoll gefüllten Körben vom Eiersuchen, der andere verbindet mit ihm Sonntage, die nicht wirklich hell werden, farblich grenzwertige, aber urgemütliche Wollsocken und den Duft nach Kaffee und Vanillekerze.

Unkomplizierter Hefezopf mit Aprikosen und Marzipan hat meiner Erfahrung nach durchaus das Zeug, als all-time-favourite zumindest national Karriere zu machen. Dabei geht er oft etwas unter in der öffentlichen Wahrnehmung. Warum das? Aprikosenmarmelade auf fluffigem Hefeteig mit reichlich Marzipan ist einfach göttlich und muss sich nicht hinter hochgewachsenen Torten und Konditorkreationen verstecken.

Du kannst ihn ganz leicht selber machen. Als ich den Aprikosen-Hefezopf erstmals auftischte, erreichte mich Zuspruch wie: “Das ist so hart lecker.”

Dieser Aprikosenzopf aus einfachem Hefeteig ähnelt ein wenig meinem Rezept für Brioche mit Füllung, nur dass man es hier eben anstatt mit einer ordentlichen Schoko-Nuss-Ladung, mit einer solchen aus Marzipan-Frucht zu tun hat. (Das Aufrollen des Teigs funktioniert in beiden Varianten identisch – ich bin nebenbei bemerkt ausgesprochen taltentfrei in dieser Hinsicht.)

Kleines Back-Einmaleins: Worauf muss man bei diesem einfachen Hefezopf achten?

Eines vorweg: Hefeteig ist wesentlich einfacher als sein Ruf. Eine Handvoll Zutaten, im Nullkommanichts verrührt. Worauf man dabei achten sollte:

• Im allerersten Schritt wird die Hefe mit warmer Milch angerührt. Warm, nicht heiß. Heiß findet Hefe nicht so klasse.
  
• Dementsprechend sollte auch die Butter nicht zu stark erhitzt werden, das bedeutet: bei kleiner Hitze schmelzen und gegebenenfalls kurz etwas abkühlen lassen.
  
• Hefeteig ist zwar einfach, braucht aber Zeit zum Aufgehen. Eine Stunde sollte er schon (zugedeckt und bei Raumtemperatur) schlummern dürfen. Wenn es unbedingt schneller gehen muss, kann der Hefeteig direkt neben der warmen Heizung oder im Ofen bei maximal 40° (auf keinen Fall wärmer, das würde die kleinen Hefebakterien erledigen) ruhen, womit sich die Gehzeit auf ca. 30 Minuten reduziert.
  
• Es ist hilfreich, den Hefeteig auf einem ausreichend großen Stück Backpapier (mit Mehl bestäubt) auszurollen – das erleichtert das Aufrollen ungemein.
  
• Das Kordeln der Teigstränge ist etwas fummelig, aber einen Trick gibt es: Beide Teigstränge mit der Schnittstelle nach oben wie ein Kreuz legen. Vom Schnittpunkt aus beginnend dann jeweils zwei Stränge zu den Enden hin verschlingen – so wie eine Kordel (Déjà vu an den Kindergarten, gefühlt habe ich nur gekordelt…).
  
• Fertig gebackener und abgekühlter Hefezopf sollte immer am selben Tag verzehrt werden. Frisch schmeckt er am allerbesten.
  
• Wenn Kinder mitessen ist Rum natürlich nicht die ideale Zutat. In dem Fall kannst du die Rosinen auch in Apfelsaft einlegen. (Der Schluck Rum kann in dem Fall gegebenenfalls separat in Tee oder Kaffee landen).

Rezept für Aprikosen-Hefezopf mit Marzipan – der Hefekuchen-Klassiker

Für 14 Scheiben

Zutaten:

Für den Hefeteig:

• 30 g Hefe
• 250 ml Milch
• 60 g Zucker
• 500 g Mehl (ich nutze gerne je zur Hälfte Weizenmehl und Weizenvollkornmehl)
• 1 Ei
• 1 TL Zitronenschale
• 60 g Butter
• 1/2 TL Salz
• 1 Eigelb und 1 EL Milch zum Bestreichen

Für die Füllung:

• 180 g Marzipan
• 150 g getrocknete Aprikosen
• Schale 1/2 Orange
• 100 g Butter
• 110 g Aprikosenkonfitüre
• 1 EL Orangensaft
• 50 g Zucker
• Zimt
• 7 EL Rum (alternativ Apfelsaft)
• 60 g Rosinen

Für das Topping:

• 85 g Puderzucker
• 2 EL Zitronensaft
• 1 EL gehackte Mandeln

Zubereitung:

1. Für den Hefeteig die Milch laufwarm erwärmen und in einer großen Rührschüssel mit der Hefe verrühren. Die Butter bei milder Hitze schmelzen und etwas abkühlen lassen.
2. Zucker, Mehl, Zitronenschale, Salz und das Ei zum Hefe-Milch-Gemisch geben und vermengen. Zuletzt die geschmolzene Butter zugeben und alles zu einem Teig verkneten. Diesen zugedeckt bei Zimmertemperatur für mindestens 1 Stunde ruhen lassen.
3. Für die Füllung das Marzipan kurz in den Gefierschrank legen (dann lässt es sich anschließend besser reiben). Die getrockneten Aprikosen in einem kleinen Schale mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Die Rosinen in einer zweiten Schale mit dem Rum (alternativ mit Apfelsaft) mischen.
4. Die Aprikosen abgießen und fein würfeln. Das Marzipan auf der Vierkantreibe* grob raspeln und zusammen mit den Aprikosen, Butter, Orangenschale und -saft, Aprikosenkonfitüre, Zucker, einer Prise Zimt und den Rosinen inklusive dem Rum in eine Rührschale geben und mit dem Knethaken des Handmixers* verrühren.
5. Den Ofen auf 170° vorheizen. Den Teig noch einmal gut durchkneten und auf einem bemehlten Bogen Backpapier* zu einem Rechteck (ca. 35 x 45 cm) ausrollen. Die Füllung gleichmäßig darauf verstreichen und den Teig von der kurzen Seite her stramm aufrollen. Die Rolle der Länge nach halbieren und auf dem Backpapier jeweils mit der Schnittseite nach oben so übereinanderlegen, dass sie ein Kreuz bilden. Jetzt von der Mitte (dem Schnittpunkt quasi) aus beginnend die Stränge zu den Enden hin wie eine Kordel miteinander verschlingen. Die Enden jeweils etwas unterstülpen für einen passablen Abschluss. Die ganze Bescherung vorsichtig auf ein Backblech ziehen.
6. Das Eigelb mit 1 EL Milch verrühren und den Zopf damit bestreichen. Im vorgeheizten Ofen auf der mittleren Schiene 40 Minuten backen. Abkühlen lassen.
7. Aus Puderzucker und Zitronensaft einen nicht zu festen Zuckerguss rühren und über den abgekühlten Hefezopf träufeln. Zum Schluss mit gehackten Mandeln bestreuen und am besten noch am selben Tag genießen.

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