Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit im Badezimmer – unkompliziert Plastikmüll vermeiden

9 Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer

Die Themen Plastikvermeidung und Nachhaltigkeit nehmen im meinem Alltag schon einen relativ großen Raum ein. Das betrifft natürlich alle Bereiche des täglichen Lebens, von Second-Hand-Klamotten über Fahrrad statt Auto (wenn es sich machen lässt) oder möglichst unverpackt einkaufen. Insbesondere das Badezimmer ist ein Ort, in dem sich gerne und viel kunststoffummanteltes Zeug tummelt. Seit einigen Jahren versuche ich, stärker darauf zu achten, wie sich hier Müll vermeiden lässt und welche Produkte in unser Bad einziehen dürfen. Dabei habe ich in der Vergangenheit vieles ausprobiert und kennengelernt, mich auch an DIY-Varianten versucht und gemerkt, was sich für mich gut umsetzen lässt, um auf Plastik zu verzichten und den Verpackungsmüll zu reduzieren, und was bei allem guten Willen doch schwierig ist.

Mit meinen einfachen Tipps für ein bisschen mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer ziehe ich eine Art Fazit meiner bisherigen Erfahrungen. Vielleicht kann dir dieser Artikel ein wenig Inspiration geben, dein Badezimmer schrittweise etwas nachhaltiger werden zu lassen.

9 Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer, Plastikmüll einfach und unkompliziert reduzieren

№ 1 ~ Plastikfreie Zahnseide

Von der Existenz nachhaltiger Zahnseide* hatte ich tatsächlich bis vor wenigen Monaten keine Ahnung, dabei gibt es auf dem Markt inzwischen eine beinahe überfordernde Auswahl an verschiedenen nachhaltigen Varianten. Diese sind nicht wie handelsübliche Zahnseide aus Nylon und verpackt in Plastik, sondern bestehen aus Bambus, Mais oder Wildseide und stecken meist in kleinen Metall- oder Glasflcons. Von dieser nachhaltigen Alternative bin uneingeschränkt begeistert. Ich merke hier weder in der Anwendung, Reißfestigkeit oder dem Geschmack irgendeinen Unterschied gegenüber der Supermarkt-Version. Es fühlt sich deshalb in keiner Weise an wie Verzicht oder irgendeine Art von Kompromiss. Im Gegenteil: in dem hübschen kleinen Glasbehälter sieht die Zahnseide gleich viel hochwertiger und fast ein bisschen stylisch aus. Von mir definitiv eine Empfehlung.

Nachhaltigkeit im Badezimmer Zahnseide Bambusliebe

№ 2 ~ Waschbare Abschminkpads

Etwas, das mittlerweile bei vielen vermutlich schon zu einer Selbstverständlichkeit im Badezimmer gehört, sind wiederverwendbare Abschminkpads*. Diese kannst du mit ein bisschen Handarbeitsgeschick sogar ziemlich easy selber nähen (dazu findest du hier zum Beispiel eine Anleitung). Ansonsten bestehen die Pads oft aus Baumwolle oder Bambus. Die waschbaren Abschminkpads sind bei mir täglich in Benutzung, allerdings nicht zum Abschminken. Was das Abschminken angeht bin ich eher bequem, das passiert bei mir mit einer Lotion, die ich auf dem Gesicht aufschäume, rumschrubbe, mit Wasser abwasche und damit bin ich abgeschminkt. Aber ich verwende die waschbaren Pads für meinen Cleanser bzw. Toner, ein Produkt, dass noch mal Make-up-Reste oder andere Zurückbleibsel entfernt, gleichzeitig den PH-Wert neutralisiert, den Feuchtigkeitshaushalt ausgleicht usw.

Mit den waschbaren Abschminkpads lassen sich etliche Packungen Wattepads ersetzen und eine erhebliche und überflüssige Menge Müll einsparen. Gehen wir nur mal von zwei konventionellen Wattepads pro Tag aus, die benutzt und weggeschmisen werden. Dann wandern übers Jahr gesehen mal eben 700 der fluffigen Einwegpads in die Tonne. Für mich macht es in der Anwendung kaum einen Unterschied, welche Art von Abschminkpad ich verwende. Die wiederverwendbaren Pads reinigen nicht weniger gut als die konventionelle Version, lediglich fühlt sich das Baumwollpad weniger durchtränkt von dem Produkt an, da das Gewebe wesentlich aufnahmefähiger ist. Nach dem Benutzen kannst du die Pads mit deiner Weiß- oder Kochwäsche in die Waschmaschine schmeißen. Et voilá. Falls du die waschbaren Abschminkpads noch nicht kennst, kann ich dir sehr empfehlen, ihnen einmal eine Chance zu geben.

Waschbare Abschminkpads Nachhaltigkeit im Badezimmer

№ 3 ~ Nachhaltiger Rasierer

Ich nehme es gleich vorweg: beim Thema Rasierer fehlt mir der Masterplan. Sucht man nach nachhaltigen Alternativen zu den konventionellen Rasierern, stößt man in erster Linie auf den Rasierhobel. Das Konzept dahinter ist super: Der Rasierhobel besteht aus Metall oder Holz und – was ein großes Pro ist – es muss nicht jedes Mal der gesamte Kopf ersetzt werden, sondern nur das Klingenblättchen. Das spart insgesamt also deutlich Plastik ein. Bei meiner Recherche stieß ich dann aber auf relativ viele kritische Stimmen: Von eingewachsenen Haaren und Rasierpickelchen war die Rede. Außerdem müssen die Haare eine gewisse Länge erreichen, bevor man sie mit dem Rasierhobel entfernen kann. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob das meinem Wohlbefinden zuträglich wäre. Wenn du ganz andere Erfahrungen mit dem Rasierhobel gemacht hast, schreib mir das sehr gerne.

Ein Kompromiss ist für mich der Rasierer der schwedischen Marke Estrid. Dieser ist aus Edelstahl, verwendet werden nur vegane Inhaltsstoffe und auch die Verpackung ist recycelbar. Außerdem ist er hochwertig, wirklich schick und dabei erschwinglich. Die Bestellung funktioniert in einem Abo-Modell, was mich erst mal misstrauisch machte, sich aber im Nachhinein als wirklich praktisch erwiesen hat. In einem Rhythmus, den ich flexibel an meinen Bedarf anpassen kann, werden mir regelmäßig Klingen nach Hause geliefert. Schöner wäre es natürlich, komplett plastikfrei auszukommen (bei Estrid wird, wie bei anderen handelsüblichen Rasierern auch, der gesamte Klingenkopf getauscht – der nicht ganz ohne Kunststoff auskommt), aber die Rasur ist definitiv schonend und irritationsfrei. Ein gutes Hautgefühl also, was die Nachhaltigkeit angeht, noch nicht ganz das Optimum.

Estrid Nachhaltigkeit im Badezimmer

№ 4 ~ Nachhaltig Putzen

Kommen wir zu einem der unbeliebtesten Dinge im Leben: dem Putzen. Es soll ja Menschen geben, die gerne putzen – auf mich trifft das nicht zu. Wie dem auch sei, drumrum kommen wir alle nicht. Ich habe hier ein Produkt entdeckt, dass ich jeder und jedem ungefiltert empfehlen kann, und zwar die Putzpille von Kleany (früher Ecotab). Die Putzpillen sind komplett frei von Mikroplastik und anderen schädlichen Stoffen, tierversuchsfrei/vegan und biologisch abbaubar. Die Komprimierung eines Putzmittels ist eine wirklich tolle und brauchbare Möglichkeit, Verpackungsmüll einzusparen. Selbst die Sprühflaschen, die du bei Kleany bestellen kannst, bestehen zu 100 % aus recyceltem PET.

Im Vorfeld hatte ich diverse selbstgemachte Badreiniger ausprobiert, mit dem Ergebnis war ich aber ehrlich gesagt gar nicht zufrieden. Es blieb jedes Mal ein stumpfer Rückstand auf Fliesen und Amaturen. Ich weiß, dass es andere gibt, die super zufrieden mit ihren selbstgemachten Reinigern sind, bei mir hat es nicht funktioniert. Die Kleany-Tabs werden einfach in Wasser aufgelöst, sie sind sehr ergiebig und mit der Reinigungsleistung bin ich total zufrieden. Der Geruch ist angenehm, es brennt nicht in den Augen oder etwas in der Art. Einziger Kritikpunkt: Für meine Sprühflasche (ich benutze keine Kleany-Sprühflasche) ist die Putzpille zu groß. Sie passen knapp nicht durch den Flaschenhals. Ein Problem, dass sich mit minimalem Aufwand aber beheben lässt, indem man sie eben durchschneidet. Ich kann dir nur ans Herz legen, dem Ganzen einmal eine Chance zu geben und die Putzpille auszuprobieren.

Kleany Ecotab Putzpille Nachhaltigkeit im Badezimmer

№ 5 ~ Nachhaltige Periode

Durch die Periode entsteht sehr sehr viel Müll. Eine Frau benötigt in ihrem Leben im Durchschnitt rund 18.000 Tampons und andere Hygieneprodukte. Das ist eine ganze Menge. Nachhaltige Optionen gibt es aber gleich mehrere: Menstruationstasse, Periodenunterwäsche oder biologisch abbaubare Tampons. Wobei ich aus nachhaltiger Sicht den beiden erstgenannten den Vorzug geben würde, denn hier gibt es keinen permanenten Verschleiß. Menstruationstasse wie auch Periodenunterwäsche können – bei guter Pflege – jahrelang benutzt werden. Aber auch hier erging es mir ähnlich wie mit dem Rasierhobel: negative Erfahrungsberichte schreckten mich ab. Vielleicht kennst du auch die gruseligen Geschichten von Frauen, die ihre Periodentasse alleine nicht mehr entfernen konnten. Auch die Verwendung von Periodenunterwäsche konnte ich mir, nach ausgiebiger Recherche, irgendwie nicht so richtig für mich vorstellen.

Irgendwann werde ich mich trauen, und die Periodentasse ausprobieren, denn dieses Konzept gefällt mir wirklich super, bis dahin bleibe ich bei meiner saven Variante: den Tampons – allerdings in Bio und umweltfreundlich. Mylily* verwendet zu 100 % GOTS zertifizierte Bio-Baumwolle, die frei von Schadstoffen und biologisch abbaubar ist. So wird eine Menge Müll und Plastik eingespart. Insgesamt ziemlich cool.

Mylily Tampons nachhaltig vegan

№ 6 ~ Nachhaltige Slipeinlagen

Nun gibt es ja glücklicherweise nicht nur die Tage im Monat, an denen Frau ihre Periode hat. Für diese restlichen Wochen würde ich dir an dieser Stelle gerne wiederverwendbare Slipeinlagen empfehlen, denn grundsätzlich fand ich diese Idee ziemlich cool, wenn man denn welche verwenden möchte. Nachdem ich meine beiden jüngsten Kinder aus voller Überzeugung mit Stoffwindeln durch die Wickelzeit gebracht habe, lag der Gedanke nahe: Wieso sollte das nicht auch bei Slipeinlagen funktionieren?!

Naja… schwierig. Ganz ehrlich: schwierig. Ich habe viele verschiedene Formen ausprobiert und keine war wirklich perfekt. Im Prinzip war mir jedes Model grundsätzlich zu groß. Ich hatte oft das Gefühl, dass es raschelt, wenn ich gehe. Es kam vor, dass sie die Einlage irgendwie verdrehte, rumrutschte und dann irgendwo hing, wo sie nicht hingehörte… . Vermutlich passten sie allesamt einfach nicht in meine Wäsche. Das war wohl das eigentliche Problem: Sie waren mir zu groß. Deswegen kann ich hier keine positive Empfehlung abgeben, vielleicht habe ich aber einfach nur noch nicht die richtige Slipeinlage gefunden. Die nachhaltigste Slipeinlagen-Lösung gibt es für mich wieder von Mylily*. Wie die Tampons sind auch die Slipeinlagen aus 100 % GOTS zertifizierter Bio-Baumwolle und absolut frei von Schadstoffen. Oder ich verwende eben nichts.

Mylily nachhaltig Periode vegan

№ 7 ~ Festes Shampoo als nachhaltige Alternative

Festes Haarshampoo* ist eine geniale Alternative zu konventionellem Shampoo aus der Plastikpulle. Ich stehe zu
100 % hinter der Idee, dass man hier eben gänzlich auf Plastikverpackung verzichten und wieder Müll einsparen kann, dass festes Shampoo frei von unnötigen synthetischen Zusatzstoffen ist, dass es klein und kompakt und damit auch unterwegs total praktisch ist und obendrauf so ein kleiner Klumpen gefühlt ewig hält, was im Endeffekt sogar Geld spart. Absolut cool! Festes Shampoo sieht ähnlich aus wie ein Seifenstück und wird in Papier oder Pappe eingeschlagen – oder sogar lose – verkauft. Es wird ganz einfach zwischen den nassen Händen aufgeschäumt oder auch direkt über die nassen Haare gestrichen. Auschäumen. Einmassieren. Ausspülen. Fertig. Nicht wesentlich anders als bei flüssigem Shampoo.

Festes Shampoo nachhaltig

№ 8 ~ Nachhaltigkeit beim Zähneputzen

Hier geht es um die Holz- bzw. in meinem Fall die Bambuszahnbürste*. Da muss ich sagen, dieses Produkt hat in meinem Leben seinen Platz eher nicht gefunden. Das liegt aber, um ehrlich zu sein, einfach daran, dass ich Team elektrische Zahnbürste bin. Mir ist klar, dass das die unnachhaltigste Variante ist, die Zähne zu putzen. Ich habe aus meiner Kindheit einige Zahnschäden mitgebracht, die zwar behoben sind, was bei mir aber zu einer schon intensiven Pingeligkeit geführt hat, was meine Zahnpflege angeht. Außerdem trinke ich relativ viel Kaffee, weshalb ich besonders darauf achte, auch die kleinsten Beläge entfernt zu bekommen. Aus diesen Gründen benutze ich schon seit Jahren eine elektrische Zahnbürste, die einfach eine größere Effizienz leisten kann als eine Handzahnbürste. Bestimmt spielt da auch die Putztechnik eine Rolle, aber ich persönlich gehe bei diesem Thema lieber auf Nummer sicher.

Die Holzzahnbürste konnte sich bei mir also nicht durchsetzen. Ausnahme: ich bin unterwegs oder auf Reisen und habe keine Möglichkeit, die elektrische Zahnbürste aufzuladen oder so. Dann hat die Holzzahnbürste ihren Auftritt. Wer wie ich nicht auf die elektrische Zahnbürste verzichten möchte, kann beim Kauf noch auf den Hersteller achten. Bei Happybrush* zum Beispiel ist die elektrische Zahnbürste zumindest aus recyceltem Plastik. Für alle anderen ist die Holzzahnbürste eine grandiose nachhaltige und vor allem plastikfreie Option.

Bambuszahnbürste Holzzahnbürste nachhaltig

№ 9 ~ Plastikfreies Deo

Auch in dieser Produktkategorie wird die Auswahl immer größer, was toll ist. Plastikfreies Deo* gibt es als Deosticks in recycelbarem Papier oder als Deocremes im Glasbehälter oder in Blechdosen. Plastikfreies Deo punktet außerdem mit natürlichen Inhaltsstoffen. Wieder eine großartige einfache Möglichkeit, den Müllberg ganz nebenbei zu reduzieren, ohne selbst irgendwelche Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen.

Festes Deo nachhaltig vegan

Neben diesen Vorschlägen gibt es bestimmt noch viele weitere tolle Produkte, die Plastik im Badezimmer einsparen können. Ich bin zum Beispiel Fan der Junglück-Produkte. Junglück verzichtet komplett auf Plastik, die Produkte sind ganz natürlich, frei von Duftstoffen und anderem Quatsch und funktionieren für mich und meine Haut ausnahmslos gut. Wenn dich das ausführlicher intressiert, schau gerne mal in den Artikel über das Hyaluron-Konzentrat von Junglück.

Generell geht es beim Thema Nachhaltigkeit nicht darum, rigoros auf Plastik zu verzichten, sondern an den Stellen Nachhaltigkeit in deinen Alltag zu integrieren, wo es für dich persönlich möglich ist und passt. Schreib mir gerne in den Kommentaren, welche Produkte du nutzt oder ob du noch weitere alltagstaugliche Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer hast.

Hab einen schönen Tag!

Transparenz: Für die Empfehlung von Produkten in diesem Artikel wurde ich weder beauftragt noch werde ich dafür unterstützt. Ich teile meine persönlichen Tipps und Meinungen, frei und unbeeinflusst. Da dieser Artikel Verlinkungen enthält, kennzeichne ich ihn hiermit als WERBUNG.

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